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Herbstbeiß / chigger bites

©eva beichel

Tierhalter stellen manchmal fest, dass sich ihre Lieblinge ungewohnt oft kratzen, ohne dass ein Parasitenbefall erkennbar ist. Unser langhaariger Australian Shepherd bekam heuer die Auswirkungen eines Sommers mit hoher Luftfeuchtigkeit und dadurch üppig wachsenden Wiesen zu spüren, denn in diesen Wiesen lauert bei optimalem Mikroklima ein winzig kleiner Geselle mit unangenehmen Nebenwirkungen: der Herbstbeiß.

Nomen est omen. Diese Milbenart (Neotrombicula autumnalis) beißt sich im Larvenstadium in der Haut eines Wirtes fest, vorzugsweise Hunde und Katzen, gibt Speichel an die untere Hautschicht ab und saugt den dadurch entstehenden Zellbrei ein. In relativ kurzer Zeit hat sich die Milbe satt gefressen und fällt vom Wirt ab. Selbst wenn sich kein weiterer Parasit am Tier befindet, reicht dieses kurze Intermezzo aus, um wochenlangen Juckreiz auszulösen. Das kann so weit gehen, dass sich die betroffenen Hunde und Katzen blutig kratzen, wodurch Hotspots und langwierige Entzündungen entstehen können. 

 

Wie immer und überall im Leben (eines ganzheitlich denkenden Menschen) ist es auch hier so, dass der Befall von Parasiten vom Milieu des Wirtes abhängig ist. Was heißt das? Um das zu beantworten, muss ich etwas ausholen und unseren Herbstbeißer ein wenig zappeln lassen. Die Keimtheorie von Louis Pasteur (1822-1895), auf der die moderne Medizin beruht, besagt, dass der Keim (Virus, Bakterium, Parasit) die Krankheit auslöst. Die Milieutheorie von Claude Bernard (1813-1878) und Antoine Béchamp (1816-1908) geht davon aus, dass der Keim nur bei einem inneren Ungleichgewicht eine Erkrankung auslösen kann. Als Vertreter der Naturheilkunde sowie der Selbstheilungskraft eines Organismus schließe ich mich der Milieutheorie an. Dass sich die Keimtheorie in der Schulmedizin durchgesetzt hat, soll der Literatur zufolge dem betrügerischen Verhalten Louis Pasteurs und finanziellen Interessen zu verdanken sein. Wir gehen hier also vom Milieu des Wirtes aus, denn wir haben schon oft beobachtet, dass unterschiedliche Lebewesen zeitgleich demselben Keim ausgesetzt sind und nicht alle davon befallen werden bzw. daran erkranken. Warum plagen nun die Larven der Herbstgrasmilben den einen Hund wie verrückt und den anderen gar nicht? Unsere Haut bildet ein hervorragendes Abwehrschild gegen unerwünschte Eindringlinge, wenn die Grundlagen in der Ernährung und Pflege dafür gelegt sind. Tiere wie Menschen mit suboptimaler Versorgung bieten durch einen ungünstigen pH-Wert der Haut und damit verbunden anziehenden statt abwehrenden Geruch ideale Angriffsflächen für Schädlinge. 

 

Natürlich lässt sich der Juckreiz sowohl mit schulmedizinischen wie naturheilkundlichen Methoden in den Griff bekommen, aber viel wichtiger scheint die Wiederherstellung der gesunden Abwehrfunktion der Haut mit Hilfe einer artgerechten Ernährung zu sein. Über artgerechte Ernährung von Hund, Katze und Pferd kann ich seitenlang schreiben, es gibt (wenige) sehr gute Literatur darüber (z.B. Natural Dog Food von Susanne Reinert) - bitte unbedingt ausreichend informieren. 

Selbst bei vorbildlicher Ernährung kann typabhängig ein Juckreiz auftreten, dem hervorragend mit Kräutermischungen aus der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) entgegnet werden kann. Unser Hund neigt aufgrund seines Temperaments zu Juckreiz, wenn die Umweltbedingungen für ihn ungünstig sind, und die TCM-Mischung Xie Tang (von www.naturheilkunde-bei-tieren.de) bewirkt eine Harmonisierung des aus den Ufern geratenen Immunsystems. Xie Tang bewirkt schon nach wenigen Tagen eine signifikante Abnahme von Kratzen und Haarverlust, nach zwei Wochen regelmäßiger Einnahme sind die Juckreizsymptome verschwunden. Ich setze die Xie-Tang-Kur ab diesem Zeitpunkt mit reduzierter Dosierung fort, bis die Packung ganz aufgebracht ist.

 

Wenn Tiere leicht zu allergiebedingten Hautveränderungen oder Juckreiz neigen, würde ich Xie Tang auch prophylaktisch als Kur anwenden, z.B. vor der Herbstgrasmilbenzeit. Man erzählt sich, dass früher chinesische Ärzte nur ein Honorar erhielten, wenn ihre Patienten gesund waren. Der Präventivgedanke der chinesischen Medizin kann hier dem einen oder anderen Tier ganz einfach quälende Zeiten ersparen und zusätzlich einen Booster für das Immunsystem einbringen.

Animal owners may sometimes detect, that their pets scratch themselves more often than usual without obviously being inflicted by parasites. Our longhair Australian Shepherd had to find out this year, that summers with a lot of humidity let lots of grass grow and in such microclimate a nasty little fellow lies in wait for a bite: chigger bites.

 

Nomen est omen. This mite species (neotrombiculus autumnalis) gets his teeth into the skin of its host, preferably a dog or a cat, whilst in larval stage. By doing so it emits spit into the skin and absorbs that cell pulp. In a short period of time this mite is full and lets loose. Nevertheless, this short interlude is sufficient to provoke itches for weeks, even if there was no other parasite nearby. This may go as far as the afflicted animals scratch until bloody, which may cause hotspots and chronic inflammation.

 

 

 

Like always in life (at least with holistic thinking people) it is the same with those chigger bites, that only hosts offering the proper environment are being attacked. What does that mean? In order to answer that I have to reach back and let the chigger bite