Wie hoch? Wie oft? / How high? How often?

In der Homöopathie will man hinter dem Symptom den Menschen kennenlernen, denn Homöopathen behandeln keine Krankheiten sondern kranke Menschen. Eine medizinische Diagnose hilft uns mögliche Gefahren zu erkennen, aber für die direkte Mittelwahl ist sie entbehrlich. So wie die Wahl des richtigen Mittels von vielen individuellen Eigenschaften des Symptoms und des Menschen abhängt, so auch die Wahl der Potenz. 

Überempfindliche Menschen sollten vorwiegend tiefe Potenzen einnehmen und diese in nur seltenen Gaben. So zum Beispiel Menschen, die generell sensibel auf Elektrosmog reagieren, auf intensive Gerüche, auf zwischenmenschliche Spannungen, auf ein bestimmtes Lebensmittel, auf Wetterumschwünge usw. Tiefe Potenzen sind auch bei schweren organischen Störungen vorteilhaft, ebenso wie im akuten Krankheitsgeschehen, wenn die materielle (körperliche) Störung im Vordergrund steht. Mit tiefen Potenzen behandelt man schwere Erkrankungen, wenn sie nicht mehr geheilt werden können, sondern eine Linderung erreicht werden soll (C6, C12 oder LM-Potenzen, in Wasser aufgelöst). In den ersten sechs Monaten nach Operationen, wenn Organe fehlen (z.B. eine Niere) oder ein Bypass gelegt wurde, sollten nur tiefe oder LM-Potenzen angewendet werden. Die Höhe der Potenz in langsamen Schritten steigern. 

Wenn man nicht weiß, wie empfindlich man reagiert oder generell ist, kann der Beginn mit einer C30, später einer C200, sinnvoll sein. Allerdings sagt Hahnemann, dass die Wahl der Potenz nicht so wichtig wäre wie die Wahl des richtigen Mittels. Wenn das Mittel korrekt ist, wird eine positive Reaktion erfolgen und eine Steigerung der Potenz ist möglich.

 

Bei tief wirkenden Mitteln wie Silicea z.B. setzt die Wirkung oft erst so viel später nach der Einnahme ein, dass der Zusammenhang manchmal nicht mehr ersichtlich ist. Das können sogar Monate sein. Akut wirkende Mittel wie z.B. Belladonna wirken schnell und nicht so tief und können viel öfter wiederholt werden. 

Die Häufigkeit der Gabe hängt auch vom chronischen oder akuten Charakter der Krankheit ab. Wenn man die Tiefe der Krankheit verstanden hat, weiß man, was zu erwarten ist. Je häufiger das Mittel umso schneller die Heilung ist ein Fehlgedanke für die Homöopathie. Nicht die Menge sondern die Qualität der Information ist entscheidend. Das Mittel wird wiederholt, wenn ein Stillstand oder Rückschritt eingetreten ist. Hier kann das frühere Mittel oder ein neues Mittel notwendig sein. Die Kernfrage lautet: Wie geht es mir? Die Konzentration bleibt auf dem inneren Gleichgewicht.

Es gibt in der Homöopathie kein fixes Dosierungsschema. Die Lebenskraft wird stimuliert und die Reaktion auf diese Information ist individuell wie jeder Mensch. Geht es mir gut trotz meiner noch vorhandenen Symptome? Die Lebenskraft beschäftigt sich zuerst mit sich selbst, die Stimmung steigt. Dann beschäftigt sie sich mit dem Körper und seinen Symptomen. 

 

Die Homöopathen sprechen nicht gerne die Grenzen der Homöopathie an, aber es ist notwendig, diese Themen zu diskutieren. In lebensbedrohlichen Situationen wie z.B. Unfällen oder Verbrennungen bekommt die Lebenskraft einen Schock und verliert einige ihrer autonomen Qualitäten. Deshalb können chirurgische oder andere äußere Therapien notwendig werden. Parallel dazu werden homöopathische Mittel eingesetzt, um Blutungen zu stillen, Schockzustände zu stabilisieren, Schmerzen zu minimieren oder gar eine Sepsis zu verhindern. Auch Krebspatienten unter der konventionellen Chemotherapie kann durch die zusätzliche Anwendung homöopathischer Mittel Erleichterung gebracht werden, was die starken Nebenwirkungen dieser Therapien angeht wie auch die oft starken Schmerzen dieses Krankheitszustandes. 

Krankheiten können geheilt werden oder gemildert oder sind unheilbar. Das Wesen einer Krankheit wird nicht von Diagnosen und Prognosen bestimmt - es ist individuell für jeden einzelnen Menschen. Auch im unheilbaren Zustand kann die Homöopathie Hilfen bieten, z.B. zur Schmerzlinderung oder zum Finden eines inneren Friedens. 

Quelle: Die Reise einer Krankheit von Dr. Mohinder Singh Jus

Homeopathy wants to get to know the person behind the symptom, because homeopaths don't treat diseases but ill people. A diagnosis helps to realize possible threats, but it's unnecessary for choosing the appropriate remedy. The choice of the appropriate remedy depends on many individual features of a symptom and a person like the choice of the potency.

Hypersensitive people should take almost low potencies with few repetitions. Like people, for example, who react sensitive to electro smog, to intense odors, to inter human tension, to a specific food, to a sudden change in the weather and so on. Low potencies are preferable in cases of serious physical disorders as well as in acute diseases, if the material (bodily) disorder is dominant. Serious diseases, which cannot be cured any more, are treated with low potencies in order to induce relief of suffering (6c, 12c or LM-potencies dissolved in water). In the first six months after surgery, if an organ has been removed (e.g. a kidney) or after bypass surgery, only low potencies or LM-potencies should be taken. Increase the potencies only in slow steps.

If you don't know, how sensitive someone will react or is in general, it makes sense to start with 30c and go to 200c later on. However Hahnemann said, that the choice of the potency is not as important as the choice of the appropriate remedy. If the remedy is correct, a positive reaction will follow and potencies may be increased.

 

 

 

 

 

 

The impact of profound remedies like Silica, for example, is often recognizable very much later, so the connection between the intake and the effect is hard to tell. This may take even months. Acute acting remedies like Belladonna, for example, act fast but not so deeply and may be repeated more often.

The frequency of repetitions depends on the chronic or acute character of a disease. If you have understood the depth of the disease, you know what to expect. In homeopathy it's a mental lapse to believe, that something heals faster by repeating the remedy more frequently. Not the quantity but the quality of the information is vital. The remedy is repeated, if there is stagnation or regression. It may be the former remedy or a new remedy may be necessary. The central question is: How am I feeling? We stay focused on the inner balance.

In homeopathy there is no fixed pattern of dosage. The life force is stimulated and its reaction to this information is as individual as each human being. Am I feeling well despite of my symptoms? First of all the life force looks after itself, the mood increases. After that it takes care of the body and all its symptoms.

 

 

 

 

Homeopaths never like to talk about the limits of homeopathy, but it is necessary to discuss such topics. In life threatening situations, like for example in accidents or burns, the vital force gets a shock and looses some of its autonomous qualities. Which is why surgical or other external therapies can be necessary, in order to stop bleeding, to stabilize shocks, to minimize pain or even to avoid sepsis. In addition to their chemotherapy cancer patients may get further relief by homeopathic treatment, especially speaking of the intense side effects of chemotherapy and the strong pain of such a disease.

Diseases may be cured or they may be mellowed or they are just incurable. The character of a disease is not defined by diagnoses and prognoses - it is individual for every single person. Even incurable cases may be eased with homeopathy, for example when it comes to relief pain or to find inner peace.

 

 

 

 

 

 

Source: A Disease's Journey by Dr. Mohinder Singh Jus