Was und wer / What and who

Vier verschiedene Gruppen von Krankheiten können unterschieden werden:

 

1. Unpässlichkeiten als Folge von Abweichung der Ernährungsweise oder Veränderung des Lebensstils. Diese Form der Störungen bedarf normalerweise keinerlei Behandlung und reguliert sich von selbst, sobald die Lebensweise wieder ausbalanciert ist.

 

2. Chirurgische Probleme, oft hervorgerufen durch unnatürliche Einwirkungen auf den Menschen (z.B. Schnittverletzungen oder ein großer Nierenstein), wenn eine homöopathische Behandlung alleine das Problem nicht lösen kann. Eine homöopathische Vor- und Nachbehandlung erleichtern den Eingriff und den Heilungsprozess, besonders erfolgreich auch beim Beseitigen der Nebenwirkungen von Narkosen.

 

3. Pseudochirurgische Probleme sind jene Themen, die von der Chirurgie gerne aufgegriffen und beseitigt werden, aber aus ganzheitlicher Sicht nicht einfach chirurgisch gelöst werden dürfen. Zum Beispiel zeigt ein Magengeschwür, das chirurgisch entfernt wurde und wieder auftritt, dass der chirurgische Eingriff nicht die passende Behandlung war. Wäre hier die Chirurgie die passende Lösung, würde das Magengeschwür nicht wieder auftreten. Warzen, Zysten, Fettgeschwulste usw. sollen mit keiner äußerlichen Methode entfernt werden. 

 

4. Echte oder dynamische Krankheiten können akut oder chronisch sein. Akute Krankheiten haben einen Beginn, einen Höhepunkt und ein Ende (das Ende kann eine Heilung oder der Tod sein).

Chronische Krankheiten müssen nicht nur vererbt sein, sondern können auch aufgrund der Lebensumstände entstehen (z.B. lang anhaltende schlechte Arbeits- oder Wohnbedingungen, Folgen von Drogenmissbrauch, Hormonpräparaten oder Medikamentenabhängigkeit).

Miasmatische (=vererbte) chronische Krankheiten sind die echten Krankheiten und bedürfen einer langwierigen Behandlung, weil sie schon lange im Familiensystem schwelen. Die Hauptmiasmen heißen Psora, Tuberkulose, Sykose und Syphilis und werden an späterer Stelle extra beschrieben.

 

C.M.F.V. Bönninghausen 1785-1864:

Er war Anwalt und Botaniker und Schüler von Hahnemann. Als er 1827 an Schwindsucht ohne Aussicht auf Genesung erkrankte, schrieb er einen Abschiedsbrief an seinen Freund Dr. Weihe ohne zu wissen, dass dieser ein überzeugter Homöopath war. Dr. Weihe verordnete ihm Pulsatilla und nach neunmonatigem Leidensweg war dies der erste Lichtblick für Bönninghausen, der mit der homöopathischen Behandlung vollkommen gesund wurde - für ihn eine Wunderheilung. Überzeugt von der Wirkung homöopathischer Arzneimittel wurde Bönninghausen selbst begeisterter Homöopath. Trotz der Bestätigung von Dr. Hahnemann, dem Begründer der Homöopathie, über Bönninghausens außerordentliche homöopathischen Qualifikationen und seiner Artikel, Publikationen und dem Verfassen des ersten homöopathischen Repertoriums überhaupt blieb ihm als Laienhomöopath die Kritik der Ärzteschaft nicht erspart, besonders auch deshalb, weil er sehr beliebt war und einen großen Patientenkreis erfolgreich behandelte. Schließlich wird ihm die Ausübung der Homöopathie untersagt, aber Bönninghausen praktizierte weiter. Nach dem Tod von Hahnemann machte er es sich zu seiner Pflicht, die Lehre Hahnemanns zu verteidigen und weiter zu entwickeln. Er führte hunderte von Krankenjournalen, von Mensch und von Tier. Bönninghausens war eine der größten homöopathischen Praxen seiner Zeit und viele berühmte Menschen zählten zu seinen Klienten. 

 

C. Hering 1800-1880:

Er ging als deutscher Bürger in seinen jungen Jahren in die Vereinigten Staaten und wird als der Vater der Homöopathie in Amerika bezeichnet. Dort wurde er einer der berühmtesten und besten Homöopathen aller Zeiten. Sein Weg vom Schulmediziner zum überzeugten Homöopathen geschah nach einem persönlichen Erlebnis: Nach einer Verletzung am Finger, die er sich bei einer Autopsie zugezogen hatte, entzündete sich dieser und wurde gangränös. Die Ärzte rieten ihm dringend zur Amputation, was er verweigerte. Stattdessen nahm er auf Anraten eines befreundeten Homöopathen das homöopathische Mittel Arsenicum album und nach drei Tagen war der Finger außer Gefahr und heilte. Sowohl während seines Medizinstudiums als auch während seines wissenschaftlichen Aufenthalts in Südamerika, wo er Homöopathie ausübte, wurde von den deutschen Behörden Druck auf ihn ausgeübt. Schließlich gab er zugunsten seiner homöopathischen Praxis in Südamerika seine wissenschaftliche Anstellung in Deutschland auf. Auf einer späteren angedachten Rückreise nach Deutschland blieb er in Philadelphia hängen und kehrte bis zu seinem Tod nicht mehr in seine alte Heimat zurück. Er gründete eine homöopathische Schule und unterrichtete mit großer Leidenschaft. Besonders seine Mittelprüfung von Lachesis, der Buschmeisterschlange, bescherte ihm Legendenstatus. Hering verschrieb sein Leben der Homöopathie und praktizierte bis einige Stunden vor seinem Tod.

 

J.T. Kent 1849-1916:

Er gilt als einer der größten Homöopathen aller Zeiten und als ein brillanter Arzt. Mit 28 Jahren wurde ihm ein Lehrstuhl für Anatomie angeboten, einem sicheren und fassbaren Fach. Der Homöopathie schenkte er erst Beachtung, als seine Frau erkrankte und alle medizinischen Konsultationen kläglich scheiterten. Nach einigen Monaten erfolgloser Behandlung konnte seine Frau nur mehr im Bett liegen, so schwach war sie. Verzweifelt fragte sie ihren Mann nach dem benachbarten Homöopathen, was ihm absolut zuwider war und holte gegen seinen Willen den alten Homöopathen. Nach einer langen, für Kent vollkommen sinnlosen Befragung seiner Frau nach Dingen, die seiner Meinung nach nichts mit ihrer Krankheit zu tun hätten, löste der Homöopath einige Kügelchen in einem Glas Wasser auf und bat Kent, seiner Frau alle zwei Stunden einen Löffel voll davon zu trinken zu geben.  Er betrachtete den Homöopathen als Scharlatan und gab seiner Frau genau einen Löffel davon, bevor er sich wieder an seinen Schreibtisch setzte. Versunken in seiner Arbeit vergaß er auf die neuerliche Gabe und kam Stunden später zu seiner Frau, die friedlich schlief, obwohl sie seit Monaten an Schlaflosigkeit litt. Der alte Homöopath behandelte Kents Ehefrau weiter und nach ein paar Wochen war sie geheilt. Überzeugt von der Wirkung der Homöopathie begann Kent bei dem alten Homöopathen Stunden zu nehmen. Letztlich kündigte er seinen angesehenen Lehrstuhl für Anatomie und befasste sich mit ganzer Kraft mit der Homöopathie, was ihm als medizinische Wahrheit galt. Kent betrieb eine erfolgreiche Praxis und unterrichtete Anatomie und Chirurgie im Missouri Homoeopathic Medical College, wo er sich auch intensiv mit der Arzneimittellehre befasste. Später übernahm er die Stelle des Dekans an der Postgraduate School of Homoeopathics in Philadelphia, wo er weiter die Arzneimittellehre unterrichtete. Dank seiner Arbeit wurde die heilende Kraft zahlreicher Arzneimittel entdeckt, die er an sich und seinen Studenten prüfte. Jahre danach übernahm er die Stelle des Dekans im Dunham Homoeopathic Medical College in Chicago. Seine Popularität wurde immer größer. Im Jahre 1896 besuchten er und seine Studenten in seiner Klinik in Philadelphia 18.600 Patienten. Dank Kent wurden die hohen Potenzen entdeckt, wurde die Wahl des Mittels anhand der psychischen Symptome klarer, entstanden Arzneimittelbilder, wo vorher nur Symptome waren. Er lehrte die Menschen genau zu beobachten und ihr Wesen zu erfassen und nicht nur Symptome aufzulisten. Von ihm stammt: Es gibt keine Krankheiten, es gibt nur kranke Menschen. Dr. Kent hat die Kunst der Homöopathie vereinfacht und weiterentwickelt. 

 

B.K. Bose 1879-1977: 

Student von Dr. Kent und Leitfigur der indischen Homöopathie. Als Rebell und Untergrundaktivist floh er zuerst nach Frankreich und danach in die USA. Damit er in den USA bleiben konnte, meldete er sich als Student an und kam mit der Homöopathie und Dr. Kent in Verbindung. Kent machte aus ihm einen Homöopathen, vom Anarchisten zum Heiler menschlicher Leiden. Bose wurde Arzt und konnte nur aufgrund des Einflusses von Dr. Kent nach Indien zurückkehren, wo er zur leiblichen Visite von Maharadschas beordert wurde. Er blieb ein Rebell und Kämpfer für Aufrichtigkeit und Recht und lies Geld, Ruhm, Ehre und eine gutgehende Praxis zurück für eine Stelle in Calcutta am bescheidenen Calcutta Homoeopathic College. Als Dr. Bose in den Ruhestand trat, hinterließ er dort die größte homöopathische Institution Asiens. Er vertraute mehr auf die praktische Arbeit als auf das Lehren, seine Studenten bezeichnete er als "seine lebenden Bücher". Seine Mission lautete: Aufhebung von Krankheiten, Unordnung und Disharmonie sei eure Mission - Dienst gegenüber der Gesellschaft und das Wohlergehen der gesamten Schöpfung sei eure Pflicht - zu allen gut und niemandem böse zu sein sei eure Leidenschaft - Homöopathie sei eure Lebensart und Wahrheit euer Führer. 

 

Quelle: Die Reise einer Krankheit von Dr. Mohinder Singh Jus

We distinguish four different groups of diseases:

 

1. Indisposition caused by variation of diet or lifestyle. This kind of disturbance normally doesn't need to be treated and regulates itself as soon as lifestyle is balanced again.

 

2. Surgical problems, often caused by unnatural impacts on the person (e.g. incised wounds or kidney stones), if a homeopathic treatment alone cannot solve the problem. Treating the person homeopathically before and after surgery supports surgery and the healing process, very effective on eliminating the side effects of anesthesia.

 

3 Pseudo-surgical problems are cases, which surgery likes to handle, but from a holistic point of view should not be just treated surgically. For example, a gastric ulcer, which has been removed surgically and returns again, shows, that surgery was not the adequate treatment. If surgery was the adequate treatment, the ulcer would not return. Warts, cysts, lipoma should not be removed by any external method.

 

4. Real or dynamic diseases may be acute or chronic. Acute diseases have a start, a peak and an end (the end may be healing or death). 

Chronic diseases are not always hereditary, they may come up due to circumstances in life (e.g. long-lasting bad working or life conditions, consequences after drug abuse, hormonal medicine or  drug addiction).

Miasmatic (=inherited) chronic diseases are the real diseases and need long-term treatment, because they linger on in the family system for a long time. The main miasms are called Psora, Tuberculosis, Sycosis and Syphilis and will be described in separate chapters later on.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

C.M.F.V. Bönninghausen 1785-1864:

He was a lawyer and botanist and student of Hahnemann. When he got sick from consumptiveness without hope to recover, he wrote a farewell letter to his friend Dr. Weihe without knowing, that his friend was a convinced homeopath. Dr. Weihe prescribed Pulsatilla and after having suffered for nine months this was the first glimmer of hope for Bönninghausen, who recovered completely by the homeopathic treatment - a miracle healing to him in those times. Convinced of the impact of homeopathy he himself became an enthusiastic homeopath. The medical faculty criticized him a lot for being an unprofessional homeopath despite Dr. Hahnemann's confirmation of Bönninghausen's extraordinary homeopathic qualification and despite his articles, publications and draft of the first homeopathic repertory - especially for the reason of being very popular and treating a huge clientage very successfully. Finally he was not allowed to practice homeopathy any more, but he went on doing so. After Hahnemann's death he saw it his duty to defend his doctrine and to develop it. He kept hundreds of journals of patients, of humans and of animals. Bönninghausen led one of the biggest homeopathic practice of his time and many famous people were upon his clients.

 

 

 

 

C. Hering 1800-1880:

He went from Germany to the USA at a young age and is known as the father of homeopathy in America. There he became one of the most famous and best homeopaths of all times. His path from a conventional physician to a convinced homeopath happened after a personal experience: After an injury on his finger, which happened during an autopsy, the wound got inflamed and became gangrenous. He was urged by his colleagues to have the finger amputated, which he refused. Instead he took his friend's advice, a homeopath, and after three days with the homeopathic remedy Arsenic album his finger was beyond danger and finally healed. During his study and his scientific stay in South America, where he practiced homeopathy, the German authorities put pressure on him. So he decided to give up his scientific employment in Germany for the sake of his homeopathic practice. Later on he should return to Germany, but he got stuck in Philadelphia and never returned to Germany again. He founded a homeopathic school and taught with great passion. Especially the homeopathic drug proving of Lachesis, the bushmaster, made him a legend. Hering was committed to homeopathy and he practiced it until a few hours to his death.

 

 

 

 

 

 

 

J.T Kent 1849-1916:

He is one of the greatest homeopaths of all times and a brilliant physician. At the age of 28 years he was offered a professorship in anatomy, a secure and physical subject. He only took note of homeopathy, when his wife got sick and no one was able to help in any way. After months of unsuccessful treatments she could not get up from bed any more. Desperately she begged her husband to reach out for the neighboring homeopath, which he didn't like at all, but he called for the old homeopath any way. Kent thought, that the long and in his mind completely senseless consultation had nothing to do with his wife's disease. The homeopath dissolved some globules in a glass of water and asked Kent to give a spoonful every two hours to his wife. Kent believed the homeopath to be a charlatan and gave exactly one spoonful to his wife, before he returned to his desk again. Immensed in his work he forgot about another dose and visited his wife only hours later. He found her sleeping, although she had suffered from insomnia for months. The old homeopath kept treating Kent's wife and after several weeks she was healthy again. Convinced of homeopathy Kent started to take lessons with the old homeopath. Finally he resigned from his professorship and devoted all of his force to homeopathy, which he believed to be the medical truth. He had a successful practice and taught anatomy and surgery in the Missouri Homeopathic Medical College, where he engaged in materia medica (pharmacology). Later on he became the dean of the Postgraduate School of Homeopathics in Philadelphia, where he continued teaching pharmacology. Thanks to his work the healing powers of many remedies were discovered, which he proved on himself and on his students. Years later he became the dean of Dunham Homeopathic Medical College in Chicago. His popularity grew more and more. In 1896 he and his students visited 18.600 patients in his clinic in Philadelphia. Thanks to Kent the high potencies were discovered, the choosing of the remedy on the basis of psychic symptoms got clearer and the description of remedies were created (before that there were only symptoms). He taught his students to observe the patients properly and to capture the entity and not only the symptoms. He originated: There are no diseases, only ill people. Dr. Kent simplified and developed the art of homeopathy. 

 

 

 

 

 

 

 

 

B.K. Bose 1879-1977:

He was a student of Dr. Kent and the leading figure of the Indian homeopathy. As a rebel and activist he flew to France and furthermore to the USA. In order to be allowed to stay in the USA he enrolled as a student and got in to contact with homeopathy and Dr. Kent. Kent made him a homeopath, from anarchist to healer of human sufferings. Bose became a physician and only due to Kent's influence he was allowed to return to India, where he was called for medical round to maharajas. He stayed a rebel and fighter for uprightness and right and left wealth, fame, honor and a flourishing practice behind for an employment in Calcutta at the modest Calcutta Homeopathic College. When Dr. Bose retired, he then left behind the biggest homeopathic institution of Asia. He relied on practical work more than teaching, he thought of his students to be "his books alive". His mission was: Abolition of disease, mess and disharmony shall be your mission - service to the community and welfare of the whole creation be your duty - being good to everyone and not angry with anyone be your passion - homeopathy be your lifestyle and truth your guide.

 

 

 

 

 

Source: A Disease's Journey by Dr. Mohinder Singh Jus