Aus rein körperlicher Sicht gibt es eine Darm-Hirn-Achse, die die Kommunikation zwischen dem Gehirn und dem Darm gewährleistet. Diese Achse wird durch eine sogenannte Nervenautobahn hergestellt namens Vagusnerv. Hier werden Informationen vom Gehirn zum Darm und umgekehrt geschickt, wobei laut Forschung die Richtung Darm-Hirn um ein Vielfaches höher zu sein scheint. Umgangssprachlich spricht man von einem zweiten Hirn oder dem Bauchhirn. Besonders an den Auswirkungen von Stress kann der deutliche Zusammenhang zwischen diesen beiden Organen festgestellt werden. Stress erzeugt negative Gefühle und so zeigt sich, dass Gefühle sehr wohl im Darm wahrgenommen werden können (z.B. Magendrücken, Durchfall). Um diesen Gedanken weiterzuspinnen, steht unser Bauchhirn in Beziehung zu unserem Bauchgefühl. Wenn wir davon ausgehen, dass wir für Entscheidungen unser Gehirn bemühen und mit unserem Verstand Informationen gegeneinander abwägen, dann ist es nur logisch, dass unser Bauchhirn an jedem Entscheidungsprozess beteiligt ist. Wenn wir es lassen. Durch die Darm-Hirn-Achse und den wechselseitigen Austausch sind die jeweiligen Aktivitäten miteinander verbunden.
Entscheidungen aus dem Bauch heraus haben oftmals einen Beigeschmack von Leichtsinnigkeit oder Fehlbarkeit. Die Neurobiologie hat festgestellt, dass unser Bewusstsein 40 Bits/Sekunde an Daten verarbeiten kann und unser Unterbewusstsein dagegen mit 11 Millionen Bits/Sekunde gefüttert wird. Wenn ich für meine Verstandesentscheidungen, die im Gehirn stattfinden, 40 Bits/Sekunde Dateninformationen zur Verfügung habe und für meine Bauchentscheidungen 11 Millionen Bits/Sekunde, dann stellt sich die Frage, warum wir unserem Verstand die absolute Autorität in unserem Leben einräumen.
In unserem Bauchhirn finden grundlegende Prozesse statt, die unser weiteres Leben entscheiden:
1. Ist das gesund für mich?
2. Kann ich das?
3. Will ich das?
Unsere Intuition warnt uns hinsichtlich Gefahren für unser körperliches und seelisches Wohl, es zeigt uns unsere Grenzen und schafft Klarheit, was wir wirklich wollen und wo wir unter dem Einfluss der Außenwelt stehen. Damit wir dem Bauchgefühl vertrauen lernen, ist es ratsam Geduld zu üben und die Entscheidung bewusst zu verzögern, denn die Datenmenge, die dem Bauchhirn zur Verfügung steht, ist millionenfach größer als jene, mit der der Verstand versorgt wird, und braucht Zeit zur Verarbeitung. Der gute Rat, eine Nacht lang über etwas zu schlafen, sorgt für entsprechende Distanz.
Wenn ich schwanke zwischen Zustimmung und Ablehnung, zwischen ja und nein, zwischen stop und go, dann weist das oft auf eine Machtprobe des Verstandes hin. Eine Minderheit von 40 Bits/Sekunde Datenmenge darf nicht eine Datenmenge von 11 Millionen Bits/Sekunde überrollen. Um die Entscheidungsfindung zu einem fairen Prozess werden zu lassen, räume ich meinem Unterbewusstsein und damit meiner Gesundheit und meiner Zufriedenheit etwas Zeit ein.
Meine Oma sagte mir immer wieder: Dem Fröhlichen gehört die Welt, die Erde und das Himmelszelt (es stellte sich dann doch als Zitat von Theodor Fontane heraus). Ich möchte es abwandeln in: Dem Geduldigen gehört die Welt!
Just physically speaking there is a gut-brain-axis, that ensures the communication between the brain and the guts. That axis is called vagus nerve and is a nervous highway. Informations between brain and guts are exchanged, whereas science believes, that the direction from the guts to the brain is used much more frequently than the other way round. In colloquial speech we call this the gut brain or second brain. The explicit connection between the guts and the brain is very clear in times of stress. Stress produces negative feelings and such feelings may be perceived in the guts, e.g. stomachache, diarrhea. To go further our gut brain has a connection to our gut feeling. If we assume, that we need brain and mind to balance information, it is only logical, that our gut brain is part of each decision. As far as we let it participate. Through the gut-brain-axis and the mutual exchange all activities are connected with each other.
Decisions from a gut feeling often are branded reckless and fallible. From neurobiology we know, that our consciousness can process data with a speed of 40 bits/second and our unconsciousness is fed with 11 million bits/second. Knowing that we have to ask ourselves, why we believe, that our mind procession only 40 bits/second is the ultimate authority in our lives, when our gut brain provides us with 11 million bits/second of information.
Fundamental processes concerning our further lives happen within our gut brain:
1. Is this healthy for me?
2. Am I able to do that?
3. Do I want that?
Our intuition sends us warning signals for possible dangers for our physical and mental health, it knows our boundaries and clearly defines, what we want and where we are influenced by others. We need to learn to trust our gut feeling and by doing so we need to be patient and delay decisions deliberately, because the amount of data is millions of times bigger for the intuition than for the mind. Therefore decisions from a gut feeling need more time processing. It is good advice to consult one's pillow, it causes necessary distance.
If I am uncertain whether to agree or disagree, whether yes or no, whether stopp or go, it is often a trial of strength of the mind. A minority of 40 bits/second of data must not overrule 11 million bits/second of data. In order to have a fair decision making process, I grant some time to my unconsciousness, which means simultaneously time to my health and my satisfaction.
My grandma always said: The world, earth and sky, belongs to the cheerful (it seems to be quote by Theodor Fontane). I would like to modify it: The world belongs to the patient one!