Bei unseren Pferden trat hie und da ein Hufabszess auf, manchmal nach dem Besuch des Hufschmiedes, manchmal durch eine Verletzung oder durch ein Steinchen. Der Auslöser ist oft nicht nachvollziehbar, denn das akute Abszessgeschehen passiert meistens viel später. Ein Abszess ist eine abgekapselte Entzündung, gefüllt mit Eiter und hochgradig schmerzhaft. Wenn ein Pferd ein Hufabszess hat, kann es mit diesem Bein nicht auftreten, flehmt vor Schmerzen und macht einen jämmerlichen Gesamteindruck, sodass man zurecht äußerst besorgt um das bemitleidenswerte Tier ist.
Aus chirurgischer Sich kann das Abszess eröffnet, also aufgeschnitten, werden, damit das entzündliche Sekret abfließen kann. Aus homöopathischer Sicht versorgt man den Organismus mit einem Stoff, der es ihm ermöglicht, von sich aus einen Abtransport zu finden - sei es durch die selbstständige Eröffnung des Abszesses oder durch den raschen Abbau der Entzündung über die Lymphgefäße. Ich habe beim Pferd beide Wege erlebt und erfahren, dass der Prozess der Abheilung in beiden Fällen gleich lange dauert.
Abszesse beim Menschen verhalten sich keineswegs anders: das Gewebe schwillt an, alles ist hochgradig schmerzhaft und man ist sichtlich geschwächt aufgrund der unermüdlichen Arbeit unseres Immunsystems mit der Entzündung fertig zu werden. Nun gibt es die Wahlmöglichkeit: Chirurgie oder Homöopathie. Vielleicht ist der chirurgische Weg manchmal notwendig, aber vielleicht gehen viele den chirurgischen Weg, weil sie den homöopathischen bzw. naturheilkundlichen Weg nicht kennen. Ich habe den homöopathischen Weg an mir selbst und an Mitgliedern meiner Familie bei einem Abszess erlebt - die folgenden Mittel haben sich unabhängig vom Menschentyp und Ort des Abszesses vollkommen bewährt. Der einzige Unterschied zwischen Chirurgie und Homöopathie: wer den naturheilkundlichen Weg geht, kommt am Ende stärker und selbstbewusster hervor, weil er seinem Körper (und Geist) einen Heilungsprozess zugemutet hat und ihm vertraut hat, dass er das mit der entsprechenden Unterstützung schafft.
Das erste und wichtigste Mittel für Abszesse ist HEPAR SULFURIS. Die landläufige Meinung lautet, dass man keine Potenzen höher als C30 selbst einnehmen soll, aber gerade bei einem hochgradig schmerzhaften und akuten Abszess hat sich die Potenz LM120 bestens bewährt. Je nach Lage und Belastung kann sich das Abszess mit dieser Potenz entweder innerhalb von vierundzwanzig Stunden selbst eröffnen oder wird effizient über die Lymphgefäße abgebaut. Eine gut bewährte Methode für die Einnahme: eine Glas- oder Edelstahlflasche halb mit Wasser füllen, fünf bis zehn Globuli einfüllen, auflösen lassen und schluckweise (alle fünfzehn Minuten) trinken. Immer wieder erneuern. Solange fortführen, bis das Abszess offen ist bzw. die Schwellung zurückgeht - danach in größeren Abständen weiter einnehmen.
Kurz vor der Eröffnung nehmen die Schmerzen nochmals heftig zu - hier kann mit BELLADONNA abgeholfen haben. Am besten in die Wasserflasche dazu geben, solange, bis die Schmerzen nachlassen.
Wenn das Abszess nicht durchbricht und die Schwellung nicht zurückgeht, muss man HEPAR SULFURIS zu verstärken. Hier kommt das "homöopathische Skalpell" zum Einsatz: MYRISTICA SEBIFERA.
Weiter unterstützend für die Wundheilung wirkt ACKERSCHACHTELHALM-EXTRAKT, innerlich mehrmals täglich eingenommen. Der EINJÄHRIGE BEIFUSS hilft ebenfalls bei entzündlichen Geschehen - hier braucht es gute 5g täglich, in Kapselform, als Pulver oder als Tee. Auch können wir den Abbau des Entzündungssekrets mit CUPPING anregen, indem vom Abszess Richtung nächst gelegenen Lymphknoten massiert wird.
Zum vollständigen Ausheilen braucht es zum Schluss noch ein paar Tage lang SULFUR, das die Reste jeder Krankheit ausschleust.
Eine wichtige Botschaft bei allen Schmerzgeschehen ist Auszeit. Gerade Abszesse reagieren hervorragend auf körperliche Ruhe, denn Bewegung oder Anstrengung verursachen Schmerzen und so signalisiert uns der Körper, dass er eine Pause vom Alltagsgeschehen braucht. Manchmal gönnen wir uns generell zu wenig Erholung oder überarbeiten uns länger, als für uns gesund ist. In diesen Fällen ist unser Unterbewusstsein schlauer als unser Verstand, indem ein Geschehen auftaucht, das uns zur Ruhe zwingt. Schlau, wenn wir diesem Wink mit dem Zaunpfahl folgen ;-)
P.S.: Die Akutphase bei Hufabszessen lässt sich zusätzlich mit Wickeln von rohen Kartoffelscheiben verkürzen. Dazu werden in den ersten vierundzwanzig Stunden rohe Kartoffelscheiben auf die Hufsohle aufgelegt, mit einer Bandage umwickelt und alle paar Stunden erneuert.
Sometimes after having the farrier a few days later an abscess occurred in one of our horses' hooves. Sometimes an abscess was provoked by an injury or a little stone. Sometimes the cause was not clear at all, because the acute abscess and its cause are days apart. An abscess is an encapsulated inflammation filled with pus and painful like hell. If there is an abscess in an horse's hoof, the horse can't put its foot on the ground, it is flehming due to the pain and gives a miserable impression. Worries about that pitiful animal are justified.
Surgically the abscess can be opened, which means there has to be a deep cut, and the secretion drains off. Homeopathically a remedy supports the self-healing powers to find a way of dissolving and removing the abscess. This can be either way by breaking through the surface or by internal degradation via lymphatic vessels. When it comes to a horse, I have seen both ways and realized, that the healing period is the same each way.
With humans it is quite the same: there is an enormous swelling and tremendous inflammation with lots of pain and we are significantly weakened by the tireless effort of our immune system to fight the inflammation. There are two options: surgery or homeopathy. Maybe surgery is sometimes necessary, maybe people vote for surgery, because they don't know, there is an option. I experienced the homeopathic way by myself and by members of my family - the following remedies have improved well regardless of the type of person and the origin of the abscess. The significant difference between surgery and homeopathy: if you choose the naturopathic way, you trust your body (and your mind) to go through the whole healing process with the necessary support and by doing so, you end up significantly stronger and even more confident.
The first and most important remedy for abscesses ist HEPAR SULFURIS. Some people believe, one should not take remedies with potencies higher than 30C, but especially for intensely painful and acute abscesses the potency LM120 did well. Depending on position and strain the abscess either finds its way to the surface within twenty-four hours or is degraded efficiently via the lymphatic system. A well established method for the oral application: fill half a bottle (glass or stainless steel) with water, add five to ten globules, let dissolve and sip (every fifteen minutes). Refill when necessary. Continue doing so until the abscess drains off at the surface or the swelling withdraws - continue taking the remedy by extending the intervals.
Shortly before the abscess breaks through the surface, the pain might increase one more time. This is a situation for BELLADONNA. Put some globules into the existing water bottle - until the pain releases.
If the abscess neither breaks through the surface nor the swelling withdraws, you need to reinforce HEPAR SULFURIS. MYRISTICA SEBIFERA is called the "homeopathic scalpel" and this is its time to shine.
In order to support the wound healing you can applicate orally the extract of COMMON HORSETAIL several times a day. Additionally ARTEMISIA ANNUA is anti-inflammatory - you need at least 5g per day in form of capsules, powder or tea. We can support degradation of the secretion with CUPPING by massaging from the location of the abscess into the direction of the next lymph nodes. SULFUR is the remedy to remove the rest of an inflammation for complete healing.
A message concerning all painful diseases is timeout. Especially abscesses react well to rest, because movement and strain cause pain. In this way our body signalizes, that it needs a timeout of everyday life. In general we enjoy relaxation far too less and we burn the candle at both ends. In such cases our unconsciousness is smarter than our mind and forces us to relax. Clever me, if I follow that call.
P.S: In order to reduce the acute phase of a hoof's abscess you can wrap it with raw slices of potatoes. During the first twenty-four hours you apply raw slices of potatoes on the hoof's sole, bandage it thoroughly and renew it every two to four hours.