Der leere Thron / The empty throne

Wenn ein König, eine Königin stirbt (oder abdankt), gibt es einen Nachfolger, eine Nachfolgerin. In der Monarchie ist es klar geregelt, dass der Thron von einem Mitglied der Königsfamilie ständig besetzt wird. Ein Thron braucht eine Autorität.

Früher gab es eine Autorität, die über allen Autoritäten stand: das Göttliche Prinzip. Jede Religion nennt diese spirituelle Instanz anders, ich nenne sie vereinfacht und verallgemeinernd das Göttliche Prinzip. Diese spirituelle Instanz wurde immer mehr verdrängt durch einen beharrlichen Atheismus und der Thron, der dem Göttlichen Prinzip vorbehalten war, war plötzlich verwaist. Die verwaiste Position des Throninhabers wurde nachbesetzt, allerdings nicht mit einem Mitglied aus dem Göttlichen Kreis sondern mit Vertretern aus der Menschheit. Diese Thronbesetzer handeln so, als wären sie das Göttliche Prinzip, denn sie sitzen ja auf dessen Thron. Man kann sich nun überlegen, ob es klug ist, diesen mächtigen Thron jemandem zu überlassen, der dieser Macht nicht gewachsen ist. Jemandem, der den natürlichen menschlichen Schwächen unterliegt wie jeder Mensch dieser Erde. Jemandem, der nach menschlichen Maßstäben handelt, aus seinem eingeschränkten Blickwinkel heraus. Jemandem, der eventuell eigene Interessen bevorzugt behandelt. Jemandem, auf den andere Menschen Zugriff haben, ihn beeinflussen können.

Oder wir stellen an die oberste Stelle, dort wo das Göttliche Prinzip einst saß, das Leben und den Tod. Dann ordnen wir dem Leben und als Gegenspieler dem Tod alles unter. Das Göttliche Prinzip ließ uns als eigenverantwortliche Menschen handeln, seine Nachfolger ließen uns nach ihrem Gefallen und Nichtgefallen handeln, aber das Prinzip von Leben und Tod lässt uns gar nicht mehr handeln, denn wenn alles, was ich tue, das Leben gefährden und den Tod herbeiführen kann, dann bin ich so eingeschränkt, dass ich bewegungsunfähig werde. 

Das Göttliche Prinzip hat mir Leib und Leben gegeben. Mir. Nicht seinem Nachfolger. Nicht einem Angstprinzip. Wenn das Göttliche Prinzip MIR meinen Körper, meinen Geist und meine Seele gegeben hat, dann habe nur ICH darauf Zugriff. Es ist in Ordnung, wenn ich Angebote oder Vorschläge bekomme, was ich damit tun könnte, aber die letzte Instanz für die Entscheidungen in meinem Leben und mit meinem Leben bin ich. Seit das Göttliche Prinzip vom Thron gestoßen wurde, haben wir uns daran gewöhnt, seinen machthungrigen Nachfolgern oder anderen verhängnisvollen Prinzipien die Verantwortung für unser Leben zu überlassen. 

Solange wir dem Göttlichen Prinzip diesen Thron nicht zurückgeben, solange dürfen wir ihn nicht mit schlechten Kompromissen besetzen. Halten wir diesen Thron frei. Wenn wir uns in der Zwischenzeit in Eigenverantwortung üben, so wie sie gemeint war, werden wir entdecken, welche Autorität dieses Thrones würdig ist.

If a King or Queen dies or resigns, there is always a successor. In monarchies there are clear rules, that a member of the royal family has to ascend the throne. A throne needs an authority.

In the past there was one authority above all authorities: the Divine Principle. Each religion has a different name for this spiritual entity, to simplify it I call it Divine Principle. This spiritual entity was replaced more and more by a persistent atheism and the throne, which was reserved for the Divine Principle, suddenly became vacant. This vacancy was filled, not with a member of the Divine Principle but with a substitute of the human race. These enthroned people act as if being the Divine Principle, just because they sit on that particular throne. You may reflect, if it is wise to relinquish that powerful throne somebody, who is no match for this power. Somebody underlying those natural human weaknesses like everybody else. Somebody acting upon human measures with his restricted point of view. Somebody maybe favoring his own interests. Somebody other people have access to and maybe influence him.

 

 

 

 

 

 

Or we install as highest authority, there where once the Divine Principle has been, life and death itself. By that we subordinate everything to life and death as its opponent. The Divine Principle wanted us to act independently, his successors let us act at their choice, but the principle of life and death doesn't want us to act at all, because everything we do may threaten life and cause death. We are restricted in a way, that makes us unable to move.

 

The Divine Principle gave body and life to me. To me. Not to his successors. Not to a principle of fear. If the Divine Principle gave ME my body, my spirit and my soul, then only I am granted access to all three. It is ok to get offers and proposals for what to do with it, but the last authority to make decisions for my life am I. Since the Divine Principle has been pushed off the throne, we got used to let his power-hungry successors or other disastrous principles take over the responsibility for our lives.

As long as we do not give the throne back to the Divine Principle, we must not fill it with bad compromises. Let's keep the throne empty! If we practice self-reliance, just as it was meant to be, we will find out, which authority is worth the throne.